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25.09.2024

Lindauerinnen und Lindauer helfen in der Ukraine

Verein LINDAU HILFT! versorgte Ukrainerinnen und Ukrainer mit Hilfsgütern

Vom 26. Juli bis 3. August 2024 hat der Verein LINDAU HILFT! e.V. in Zusammenarbeit mit der Ukrainehilfe „Bodolzer Dorfstüble“ eine humanitäre Reise in die Ukraine unternommen. Sie fuhren mit drei Transportern samt Anhängern mit dringend benötigten Hilfsgütern in die Krisengebiete. Nun haben die Teilnehmenden Oberbürgermeisterin Dr. Claudia Alfons von ihrer Reise und den bewegenden Stationen berichtet.

Rollstühle, Krücken, Defibrillatoren für Kinder, Spielsachen, Lebensmittel, Hunde- und Katzenfutter und eine professionelle Großküche: Diese Hilfsgüter hat der Verein LINDAU HILFT! dank der großzügigen Spenden aus Lindau, Bayern und Baden-Württemberg vorab per LKW in die Ukraine versenden können. Der Verein LINDAU HILFT! ist ein Zusammenschluss mehrerer Privatpersonen aus Lindau mit persönlichen Beziehungen ins Kriegsgebiet. Sie fahren regelmäßig in die Ukraine und übergeben Hilfsgüter.

Das Team der Reise Ende Juli bestand aus dem Vereinsvorsitzenden Roland Manz, der stellvertretenden Vorsitzenden Claudia Mayer, dem Kassenprüfer Alexander Mayer, Tetjana Slatka, Ralf Eisenhut sowie dem Gast Peter Becker und der Ukrainerin Daria Miroshko. Die Reise führte den Konvoi durch die Städte Kiew, Butscha, Borodjanka, Snamjanka und Lemberg.

Eindrücke der Lindauer Delegation aus der Ukraine

Eine der bewegenden Stationen war das Kinderkrankenhaus Okhmatdyt. Es ist eines der größten Kinderkrankenhäuser Europas und wurde nur wenige Wochen zuvor von russischen Raketen getroffen. Oberärzte und Krankenhausbetreiber führten die Lindauer Delegation durch das teilweise zerstörte Gebäude und schilderten den Ausnahmezustand nach dem Angriff, bei dem zwei Menschen getötet und 30 verletzt wurden, darunter zehn Kinder. Mit großer Dankbarkeit nahmen die Ärzte die dringend benötigten Arzneimittel und medizinischen Geräte entgegen, berichtete der Verein.

In Kiew besuchte die Delegation auch das Büro des Freistaats Bayern, um über zukünftige Hilfs- und Aufbauprojekte zu sprechen. Die Büroleiterin Anna Maslak berichtete eindrucksvoll über die Arbeit vor Ort sowie die Ziele des Büros, darunter die Pflege bayerisch-ukrainischer Beziehungen auf Verwaltungsebene und die Unterstützung der Ukraine bei wichtigen Reformen. Zudem fördert das Büro wissenschaftliche und kulturelle Kooperationen sowie Städtepartnerschaften und den Jugendaustausch zwischen beiden Ländern.

LINDAU HILFT! hatte zudem die Gelegenheit, sich mit der Bürgermeisterin von Borodjanka auszutauschen. Die Gemeinde, die zu Beginn des Krieges Schlagzeilen machte, da mehr als  90 Prozent ihres Stadtgebietes zerstört wurde, steht vor enormen Herausforderungen beim Wiederaufbau. Eine der größten Hürden sind die schwer zugänglichen finanziellen Mittel.

Der Mut und die Widerstandskraft der ukrainischen Bevölkerung, der Zusammenhalt und der Versuch, unter den schlimmsten Umständen Normalität zu bewahren, waren allgegenwärtig. Dankbarkeit für die Hilfsgüter und die Solidarität aus Europa war bei jeder Begegnung spürbar, berichtete der Verein.

Spenden und anstehende Hilfsprojekte

Nach ihrer Rückkehr trafen die Vereinsmitglieder Oberbürgermeisterin Dr. Claudia Alfons, um über ihre Reise zu berichten und ihr eine Medaille aus Borodjanka zu überreichen. Im Gespräch mit Oberbürgermeisterin Dr. Claudia Alfons regte der Verein LINDAU HILFT! an, die Möglichkeit einer kommunalen Partnerschaft zwischen Lindau und Borodjanka zu prüfen. Oberbürgermeisterin Dr. Claudia Alfons steht einer engeren Kooperation generell aufgeschlossen gegenüber. Wichtig sei dabei aus ihrer Sicht, dass im Vorhinein definiert wird, was die Stadt Lindau im Rahmen einer solchen Partnerschaft leisten kann und was nicht.

Für Ende Oktober 2024 plant der Verein seine nächste Spendenfahrt, die Hilfsgüter an zwei Krankenhäuser in Winnjzia liefern wird. Zudem möchte der Verein den Waisenkindern in Korosten mit kleinen Überraschungspäckchen zur Weihnachtszeit eine Freude bereiten. Auch das stark beschädigte Kinderkrankenhaus Okhmatdyt in Kiew wird erneut mit dringend benötigten Hilfsgütern versorgt.

Auf der Webseite von LINDAU HILFT! e.V. finden Interessierte eine Liste der aktuell dringend benötigten Spendenartikel. Darüber hinaus wird es bald Informationen zur Übernahme von Patenschaften für Waisenkinder geben. LINDAU HILFT! bedankt sich bei allen Unterstützenden, Spenderinnen und Spendern.

Kontakt

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Bettina Wind
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