Direkt zu:

Gentechnikanbaufreie Stadt

Bayerische Kommunen setzen ein Signal gegen Grüne Gentechnik. Lindau hat sich mit 200 anderen bayerischen Gemeinden, Städten und Landkreisen bewusst zu einer Landwirtschaft ohne gentechnisch veränderte Pflanzen auf ihren kommunalen Flächen bekannt.

Hier finden Sie Informationen sowohl zu dieser Entscheidung als auch allgemeine Informationen zur Gentechnik.

Allgemeines zur Gentechnik

Gentechnische Verfahren ermöglichen es, vorteilhafte Erbeigenschaften gezielt auf einen Organismus zu übertragen. Dies führt schneller als bei herkömmlicher Züchtung zum gewünschten Erfolg. Darüber hinaus ist es möglich, bestimmte Erbeigenschaften auch über die biologischen Artengrenzen hinaus auf andere Organismen zu übertragen. So gelang es mittels gentechnischer Verfahren 1982 erstmals, Humaninsulin durch gentechnisch veränderte Bakterien herzustellen. Heute wird das für Zuckerkranke lebensnotwendige Insulin industriell mit Hilfe gentechnisch veränderter Bakterien hergestellt.

Man unterscheidet „grüne“, "rote" sowie "graue" beziehungsweise "weiße" Gentechnik. "Grüne Gentechnik" bezeichnet die Anwendung bei Pflanzen und wird auch „Agro-Gentechnik“ genannt. Von „roter Gentechnik" spricht man bei Anwendungen in Medizin und Pharmazeutik. „Graue“ beziehungsweise „weiße Gentechnik" bezeichnet Anwendung in der Industrie, wobei der Begriff "graue Gentechnik" oft speziell für Anwendungen der Abfalltechnik verwendet wird.

„Grüne Gentechnik“ bezeichnet also gentechnische Verfahren, die das Erbgut von Pflanzen verändern können. Auf diese Art soll zum Beispiel die Widerstandsfähigkeit von Pflanzen gegen Trockenheit oder bestimmte Schädlinge verbessert werden.

Mögliche negative Folgen der „grünen Gentechnik“ für die menschliche Gesundheit und die Umwelt werden teilweise kontrovers diskutiert. Bayern soll selbst über den Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen entscheiden können, heißt es deshalb auch vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit.

Gentechnikanbaufreie Stadt Lindau

Der Bau- und Umweltausschuss der Stadt Lindau fasste bereits in der Sitzung am 17. Juni 2008 den Entschluss zum „Stadtgebiet ohne grüne Gentechnik“.

Am 30. Juni 2011 verlieh der damalige bayerische Umweltminister Dr. Markus Söder bei einer Veranstaltung in Augsburg der Stadt Lindau (B) das Logo „Gentechnikanbaufreie Kommune“.

"Rund 150 bayerische Gemeinden, Städte und Landkreise haben sich entschieden, auf ihren kommunalen Flächen keine gentechnisch veränderten Pflanzen anbauen zu lassen. Sie setzen ein wichtiges Signal für ein gentechnikanbaufreies Bayern", so Söder. Gentechnisch veränderte Pflanzen seien nicht vereinbar mit empfindlichen Naturräumen und der kleinräumigen bayerischen Landwirtschaft. Künftig können diese Kommunen unter einem einheitlichen Logo auftreten, um als gemeinsame Initiative verstärkt in der Öffentlichkeit wahrgenommen zu werden.

Mehr zu den gentechnikanbaufreien Kommunen in Bayern erfahren Sie auf den Internetseiten des bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz.

Weiterführende Informationen