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Natur und Landschaft

Lindau liegt in einer landschaftlich äußerst vielseitigen und reizvollen Gegend. Einige Informationen erhalten Sie unter den folgenden Punkten:

Landschaftsplanung und Naturraum

Die Landschaftsplanung ist ein zentrales Element der Umweltvorsorge. Sie erfolgt auf Landes-, Regional-, Kreis- und Kommunalebene. In Lindau wurde parallel zur Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes ein Landschaftsplan erarbeitet, der neben der Beschreibung und Beurteilung des Zustandes von Natur und Landschaft auch verschiedene landschaftsplanerische Entwicklungsziele für Lindau enthält.

Den Landschaftsplan für Lindau mit den einzelnen Plänen können Sie hier einsehen.

Naturräumlich liegt das Gemarkungsgebiet der Stadt Lindau an der Nahtstelle zwischen den Alpen und dem Alpenvorland im Bodenseebecken und im Übergang zum Westallgäuer Hügelland. Das Relief ist kleinteilig vielgestaltig: Hügel, Hänge, Mulden, Bachtobel und Verebnungen stehen im lebhaften Wechsel nebeneinander. Die Landnutzung erfolgt in einem kleinteiligen Mosaik aus Obst- und Weinbau, Grünlandwirtschaft, Ackerbau und Wald.

Auf Lindauer Stadtgebiet befinden sich zahlreiche Schutzgebiete unterschiedlicher Schutzkategorie. Streuobstwiesen waren bis in die 1960er Jahre als landschafts- und ortsbildprägende Gehölzbestände weit verbreitet.

Moränen und Drumlins

In der Gegend um Lindau sind Möränenablagerungen geologisch bestimmend. Diese wurden in den letzten Eiszeiten vom Rheingletscher abgelagert. Für das Lindauer Moränengebiet charakteristisch sind die sogenannten Drumlins. Hierbei handelt es sich um charakteristische Südost-Nordwest ausgerichtete Hügelformationen. Sie haben einen ovalen bis länglich-elliptischen Grundriss, seltener sind sie auch als „Sichel“ ausgebildet. Drumlins wurden subglazial durch den Druck des Eispanzers aus der Grundmoräne modelliert. Die Länge der Drumlins reicht von wenigen Zehnermetern bis zu einem Kilometer bei einer maximalen Breite von 400 m. Der höchste Punkt liegt meist im Süden oder Südosten, da hier der Druck des Gletschers am größten war. Dementsprechend sind die Südhänge meist steil, die Nordhänge eher flach. Markante Drumlins auf Lindauer Gemarkung sind Hoyerberg, Entenberg, Dachsberg, Ringoldsberg und Diepoldsberg.

 

Moore, Still- und Fließgewässer

In der Gegend um Lindau waren früher in den Niederungsräumen Moore und Feuchtflächen großflächig vorhanden. Durch die Siedlungsentwicklung beziehungsweise die landwirtschaftliche Nutzung sind sie  heute verschwunden oder auf Reste reduziert. Neben zwei Moorgebieten von landesweiter Bedeutung (Unterreitnauer Moor und Niedermoorkomplex Goldschmidsmühle) sind eine Vielzahl weiterer kleiner Moorflächen vorhanden. In den Lindauer Mooren gibt es ein Mosaik verschiedenster Pflanzengesellschaften: Pfeifengraswiesen, Sumpfseggenried, Nasswiesenresten, Hochstaudenfluren und Schwarzerlen-Feuchtwald. Die Lindauer Moore beheimaten auch verschiedenen Rote-Liste-Arten, insbesondere verschieden Tagfalterarten. Alle Gebiete sind jedoch durch Entwässerung, Grundwasserabsenkung und Eutrophierung beeinträchtigt.

Lindau liegt am Bodensee, der mit einer Gesamtfläche von über 570 km² der größte See ist, an dem Deutschland einen Anteil hat. Zudem ist der Bodensee nach dem Genfer See der zweitgrößte See des Alpengebietes. Außer dem Bodensee sind in der Gemarkung Lindau mehrere eher kleine Stillgewässer vorhanden, die durch Aufstau oder Bachableitungen als Fischteiche oder zum Betrieb von Mühlen angelegt wurden. Zu nennen sind hier unter anderem der Köchlinweiher in Reutin, der Weiher an der Senftenau oder der Aspachweiher in Oberreitnau.

Die Lindauer Drumlin-Moränenlandschaft entwässert über mehrere Bäche in den Bodensee. Zu nennen sind hier beispielsweise der Nonnenbach, der Tobelbach, die Lindauer Ach, der Rickenbach und die Leiblach. Die Leiblach ist im Lindauer Stadtgebiet das größte Fließgewässer und bildet die Grenze zu Österreich. Die Leiblach besitzt ein kiesiges Bachbett und einen naturnahen Flusslauf mit zum Teil schluchtartigen Einschnitten. Sie wird als artenreich bezeichnet und beheimatet einige gefährdete Fischarten wie den Strömer und die Koppe. Deshalb ist die Leiblach auch als Natura-2000-Gebiet gemeldet.