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Ehemals Reichsstädtische Bibliothek (ERB)

Die Ehemals Reichsstädtische Bibliothek (ERB) Lindau ist ein besonderer Teil des kulturellen Erbes der Stadt. Sie ist die größte historische Rats- und Bürgerbibliothek am nördlichen Bodenseeufer. In ihr spiegeln sich wichtige Aspekte der deutschen und europäischen Geistes- und Kulturgeschichte zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert.

Die neue Homepage der Ehemals Reichsstädtischen Bibliothek (ERB) mit weiteren Informationen (Besucherinfos, Sonderausstellung, etc.) finden Sie auf dieser Internetseite.

Seit 2014 ist sie als Bibliotheksmuseum öffentlich zugänglich. Die alten Schätze werden modern präsentiert. Den Besuchern eröffnen sich ungewohnte Blicke in einen Wissensspeicher früherer Zeiten und auf die imposante Deckenkonstruktion des spätgotischen Alten Rathauses, dessen Geschichte ebenfalls zur Sprache kommt.

Die Bibliothek wurde 1538 auf Anregung wissensbegieriger Lindauer Bürger gegründet, die an den geistigen Bewegungen der Zeit, dem Humanismus und der Reformation, teilhaben wollten. Den Grundstock bildeten vermutlich die Buchbestände des 1528 aufgelösten Franziskanerklosters, vielleicht einige wenige 100 Werke, die bis zum Ende der Reichsstadtzeit (um 1800) durch regelmäßigen Kauf und durch Schenkungen auf ca. 15.000 Bände anwuchsen (darunter über 140 Wiegendrucke). Bis heute sind sie gegliedert, aufgestellt und katalogisiert nach einer um 1780 eingeführten Ordnung, die folgende Abteilungen unterscheidet:

Die Stadtbücherei bietet nach Absprache gegen Gebühr einstündige Führungen für Gruppen (10 - 20 Personen) an, bei denen ausgewählte Werke vorgestellt werden. Eine wissenschaftliche Nutzung kann nach Absprache mit der Stadtbücherei erfolgen.

Als Findmittel liegt ein handschriftlicher Bandkatalog vor, der 1855/56 erstellt und bis ca. 1950 mit Ergänzungen und Revisionsvermerken versehen wurde. Es handelt sich um einen Standortkatalog, in dem sich die sachliche Gliederung der Bibliothek widerspiegelt. Die entsprechenden Abschnitte sind als pdf-Dateien den oben aufgelisteten Abteilungsnamen hinterlegt (Die Katalogabschnitte Jb und Mb finden sich am Ende der Dateien für Ja und Ma). Eine Volltextrecherche ist aufgrund der handschriftlichen Vorlage in deutscher und lateinischer Kurrentschrift nicht möglich.

Die Signatur der Einzelbände setzt sich aus drei Teilen zusammen:

  1. der Abteilungs- bzw. Sachgebietsbezeichnung (Großbuchstabe, z.T. auch Groß- und Kleinbuchstabe; im Katalog in der Kopfzeile vermerkt); 
  2. der Formatangabe (römische Ziffern: I = Folio, II = Quart; III = Oktav; IV = Duodez; im Katalog unter der Kopfzeile angegeben); 
  3. der Aufstellungsreihenfolge (fortlaufende arabische Zahlen, im Katalog links vor den Titelaufnahmen stehend).  Beispiele: D II 92; Ma I 30.

    Literatur/Spezial- und Ausstellungskataloge (in Auswahl):  
  • Breitwieser, Markus: Die Stadtbibliothek Lindau im Bodensee. Eine Untersuchung zu Geschichte und Funktion. Wiesbaden 1996.  
  • Burmeister, Karl Heinz/Dobras Werner: Die Wiegendrucke der Ehemals Reichsstädtischen Bibliothek Lindau. Sigmaringen 1976.  
  • Dobras, Werner: Botanik, Kräuter und Arzneien in alten Büchern. Kostbarkeiten aus fünf Jahrhunderten im Besitz der ehemals Reichsstädtischen Bibliothek Lindau. Lindau 1987.  
  • Dobras, Werner: Lindau. Stadtbibliothek (Ehemals Reichsstädtische Bibliothek). In: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland, Bd. 12: Bayern I-R. Hildesheim, Zürich, New York 1996, S. 53-56.  
  • Heilmann, Angela/Dobras, Werner: Kostbarkeiten der Reichsstädtischen Bibliothek Lindau. ... 450 Jahre ehemals Reichsstädtische Bibliothek 1538-1988. Lindau 1988.  
  • Stauder, Heiner: Zur Geschichte der Ehemals Reichsstädtischen Bibliothek Lindau. In Wendland (s.u.), S. 19-22.  
  • Wendland, Henning: Die Bibelsammlung der Ehemals Reichsstädtischen Bibliothek Lindau (Bodensee). Lindenberg 2008 (Neujahrsblatt 48/49 des Museumsvereins Lindau).

Kontakt

Reichsstädtische Bibliothek »
Reichsplatz
88131 Lindau (B)

Telefon:08382 274747-0
Fax:08382 274747-859
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