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Kampagnen

Die Förderung einer nachhaltigen Mobilität hängt nicht nur von neuen Infrastruktur­maßnahmen ab.
Kommunikation ist der Schlüsselfaktor für Politik, Stadtverwaltung und Bürgerschaft. Nachhaltige Mobilität kann auch durch Aufklärung, Motivation und Verhaltenskommunikation erreicht werden.
Der Fachbereich Mobilitätsplanung arbeitet seit 2015 an der Verbesserung der Mobilität in Lindau und seit 2017 an der Umsetzung der KLiMo-Maßnahmen, wie z.B. Öffentlichkeitsarbeit und Motivationskampagnen. Der wichtigste Vorteil der Kampagnen ist die Bewusstseinsbildung für nachhaltige Mobilität.
Die Kampagnen basieren auf den Handlungsfeldern Information, Kommunikation, Organisation und Koordination und erfordern ein umfassendes Marketing. Diese "weichen" Maßnahmen unterstützen in der Regel die Effektivität der "harten" Maßnahmen (z.B. Verbesserungen im ÖPNV, neue Fuß- und Radinfrastruktur, etc.) im innerstädtischen Verkehr.

4.1 Radeln von 8 bis 80

Lindau ist eine kompakte Stadt mit sehr guten Voraussetzungen, sich zu einer Fahrradstadt zu entwickeln. Allgemein gilt, dass Radfahrer auf Wegstrecken von bis zu 5 km meist schneller unterwegs sind als Autofahrer. Vor allem kurze Distanzen von 2 bis 3 km sind wie gemacht für das Fahrrad.
Als Teil des Netzwerks der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen in Bayern e.V. (AGFK Bayern) unterstützt Lindau den lokalen Radverkehr gezielt und trägt so dazu bei, dass Fahrradfahren ein sicherer und selbstverständlicher Teil unseres Mobilitätsverständnisses ist.

In Lindau werden zurzeit viele Radinfrastrukturprojekte implementiert, diese Infrastrukturprojekte bilden den Grundstein und schaffen alle Voraussetzungen für ein sicheres und komfortables Radfahren und werden als Marketinginstrument im Rahmen der Kampagne „Radeln von 8 bis 80“ genutzt. Die Kampagne fand vom 18. April bis 15. Oktober 2018 statt.

Das Projekt sieht einen Imagegewinn für das Fahrrad, eine Verbesserung des Miteinanders im Verkehr und die Erhöhung der Verkehrssicherheit vor. Die Marketing Kampagne Radeln von 8 bis 80 wurde von der AGFK Bayern mit 80 % der Projektkosten mitfinanziert.

Leitbild:

Die große Altersspanne von Radlern ist eines der auffälligsten Dinge für Besucher in Lindau. Sehr kleine Kinder können mit Ihren Eltern auf den Straßen Radfahren, manchmal sogar mit Laufrädern. Jüngere Kinder sind oft Passagiere. Diese Kinder fangen im Alter von 8 oder 9 Jahren an, ohne Begleitung in die Schule zu fahren und geben ihnen eine Unabhängigkeit und Freiheit, die in der Welt ihresgleichen sucht. Am anderen Ende des Spektrums fahren die Senioren in der Tat bis zu einem sehr hohen Alter. Manchmal unterstützt von E-Bikes, aber öfter nur weil sie es einfach noch können. Es gibt dieser Altersgruppe Gesundheit und andere Vorteile, die den jungen Kindern ähnlich sind: Freiheit und Unabhängigkeit.

Maßnahmen:

Maßnahmen zur Radverkehrsförderung müssen gut kommuniziert werden, damit sie in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden. die Kampagne „Radeln von 8 bis 80“ zählt zu den Basisbausteinen der „weichen“ Radverkehrsmaßnahmen.

Um die Potenziale des Radverkehrs voll auszuschöpfen, haben wir alle umgesetzten Maßnahmen und durchgeführte Aktionen gut kommuniziert. Wir haben im Rahmen der Kampagne zahlreiche Aktionen durchgeführt, die die vier Säulen der Radverkehrsförderung abdecken:

Infrastruktur Infrastrukturprojekte bilden den Grundstein und schaffen alle Voraussetzungen für ein sicheres sowie komfortables Radfahren und wurden als Marketinginstrument dieser Kampagne genutzt.

Im Rahmen des Bundeswettbewerbs „Klimaschutz im Radverkehr“ wurden im Jahr 2018 zwei Infrastrukturprojekte in Lindau umgesetzt, welche beide vom Bundesumweltministerium gefördert wurden. Zum einen die Einrichtung von KLiMo-Stationen (B+R-Anlagen) und zum anderen die Aufwertung eines innerstädtischen Teils des Bodenseeradweges.

Kommunikation bildet zwischen den Akteuren in der Politik, der Verwaltung sowie den Bürgerinnen und Bürgern den zentralen Schlüsselfaktor. Ein nachhaltiger Einstellungs- und Verhaltenswandel kann über aufklärende, motivierende und verhaltensstabilisierende Kommunikation erreicht werden.

Ein nachhaltiger Einstellungs- und Verhaltenswandel wurde über aufklärende, motivierende und verhaltensstabilisierende Kommunikation erreicht: z.B. Pendlerfrühstück einmal im Monat an wechselnden Orten in Lindau, aktive Pressearbeit, Einweihungsveranstaltungen sowie weitere Kampagnen wie die Teilnahme am STADTRADELN und an der Europäischen Mobilitätswoche (EMW).

Information Wer das Fahrrad als Verkehrsmittel für Wege im Alltag und in der Freizeit nutzen möchte, benötigt einige Informationen zum Radverkehr.

Alle Lindauer BürgerInnen wurden mittels aller Medien (Facebook, Zeitungen, Flyer, Poster) laufend über die Vorteile des Radfahrens, sicheres Verhalten und die verbesserten Rahmenbedingungen, wie z.B. neue KLiMo-Stationen, Radverkehrsführungen, Fahrradstraßen, ein verbessertes Service-Angebot und Veränderungen innerhalb der Rechtslage informiert. Im Rahmen der Kampagne wurde einmal im Monat eine Infobox in der Bürgerzeitung mit verschiedenen Themen zum Radverkehr platziert. Wichtig war ein einheitliches Design, das von den Printmedien bis zu den Giveaways v(z.B. Sattelschoner, Reflexband etc.) reichte.

Service Der Baustein „Service“ soll Radfahren bequem und komfortabel machen. Zum Service zählen Hilfestellungen und Dienstleistungsangebote.

Im Rahmen der Kampagne wurden Service-Stationen (KLiMo-Stationen) gebaut, Trainingsprogramme (Fahrsicherheitstraining für Senioren) durchgeführt sowie eine Fahrradwaschanlage und Fahrrad-Sicherheitschecks angeboten. Für alle Radfahrer, die auf Ihrem Weg auf störende oder gefährliche Stellen aufmerksam werden, wurde die Meldeplattform RADar! (radar-online.net) eingerichtet.

Weitere Infos unter: www.facebook.com/Radeln-von-8-bis-80

4.2 STADTRADELN

STADTRADELN in Lindau 2021

Beim Wettbewerb STADTRADELN geht es um Spaß am und beim Fahrradfahren, radelnde Mitglieder der kommunalen Parlamente, tolle Preise, aber vor allem darum, möglichst viele Menschen für das Umsteigen auf das Fahrrad im Alltag zu gewinnen und dadurch einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Lindau ist jedes Jahr Teil dieser Deutschlandweiten Kampagne, auch dieses Jahr wieder. Hintergründe der Kampagne sind verschiedene Ziele, die erreicht werden sollen:  


Radverkehrsanteil steigern

  • Achtzig Prozent der Haushalte in Deutschland besitzen ein Fahrrad, trotzdem liegt der Anteil aller Wege, die in Deutschland geradelt werden, durchschnittlich bei nur 10 % (Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, 2014).
  • Nach Angaben des Fahrrad-Monitor Deutschland 2015 sind rund 82 % der Deutschen zwischen 14 und 69 Jahren der Meinung, dass sich EntscheidungsträgerInnen auf kommunaler Ebene stärker mit dem Thema Radverkehrsförderung beschäftigen sollten. Dabei sprechen sich die Befragten u.a. für den Bau von mehr Radwegen (63 %) und mehr Fahrradabstellanlagen (47 %) aus.


Kohlendioxid-Emissionen vermeiden

  • Etwa ein Fünftel der klimaschädlichen Kohlendioxid-Emissionen in Deutschland entstehen im Verkehr (Umweltbundesamt 2016).
  • Im Jahr 2010 verursachten Pkws und Krafträder 79 % der Kohlendioxid-Emissionen im Personenverkehr (Statistisches Bundesamt 2013).
  • Etwa 7,5 Millionen Tonnen CO2 ließen sich vermeiden, wenn zirka 30 Prozent der Kurzstrecken bis sechs Kilometer in den Innenstädten mit dem Fahrrad statt mit dem Auto gefahren werden (Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung 2002).


Ziele der Kampagne STADTRADELN sind daher die Aktivierung von Kommunen, insbesondere sollen KommunalpolitikerInnen für die Belange des Radverkehrs gewonnen werden. Stadt- und GemeinderätInnen, Stadtverordnete und GemeindevertreterInnen etc. stellen die Weichen für die Radverkehrsförderung und -planung in Kommunen und sind Vorbilder, wenn sie sich selbst in den Sattel schwingen. Für Nicht-AlltagsradlerInnen bietet das STADTRADELN die Möglichkeit, im Wettbewerb die eigene Kommune aus der Lenker-Perspektive zu erleben und die Vorteile des Radfahrens im Alltag zu entdecken.

Worum geht’s?
Ziel ist es, in einem Team möglichst viele Fahrradkilometer zu sammeln. CO2-frei unterwegs leisten wir einen Beitrag zum Klimaschutz, setzen ein Zeichen für vermehrte Radförderung in Lindau und haben Spaß beim Fahrradfahren in der Gemeinschaft! Die Kilometer können auf dem Weg zur Arbeit, zum Einkaufen oder bei einer Radtour am Wochenende gesammelt werden.

Wer kann teilnehmen?
Mitmachen können BürgerInnen und KommunalpolitikerInnen von Lindau sowie alle, die hier arbeiten, einem Verein angehören oder eine Schule besuchen.

Wo kann man sich anmelden?
Auf www.stadtradeln.de/lindau registrieren, einem Team beitreten oder ein Eigenes gründen und losradeln. Die Radkilometer im Online-Radelkalender oder über die STADTRADELN-App eintragen.

Was? Wo? Wann?
Stadtradeln findet jedes Jahr drei Wochen statt, die Termine werden frühzeitig bekannt gegeben. Innerhalb der drei Wochen finden verschiedene Aktionen statt, an denen der Spaß am Fahrradfahren gefördert wird. In den letzten Jahren fanden Pendlerfrühstücke, Radlnächte, sowie Informationsveranstaltungen zum Thema Fahrrad statt.

4.3 Europäische Mobilitätswoche

EUROPÄISCHE MOBILITÄTSWOCHE – Was ist das?

Die EUROPÄISCHE MOBILITÄTSWOCHE ist eine Kampagne der Europäischen Kommission. Seit 2002 bietet sie Kommunen aus ganz Europa die perfekte Möglichkeit, ihren Bürgerinnen und Bürgern die komplette Bandbreite nachhaltiger Mobilität vor Ort näher zu bringen.
Jedes Jahr, immer vom 16. bis 22. September, werden im Rahmen der EUROPÄISCHEN MOBILITÄTSWOCHE innovative Verkehrslösungen ausprobiert oder mit kreativen Ideen für eine nachhaltige Mobilität in den Kommunen geworben: So werden beispielsweise Parkplätze und Straßenraum umgenutzt, neue Fuß- und Radwege eingeweiht, Elektro-Fahrzeuge getestet, Schulwettbewerbe ins Leben gerufen und Aktionen für mehr Klimaschutz im Verkehr durchgeführt. Dadurch zeigen Kommunen und ihre Bürgerinnen und Bürger, dass nachhaltige Mobilität möglich ist, Spaß macht und praktisch gelebt werden kann.

Rückblick: Europäische Mobilitätswoche in Lindau 2021

Auch im September 2021 hat sich Lindau an der Europäischen Mobilitätswoche mit vielen Aktionen beteiligt. Das Motto: „Lebensqualität statt Parkplätze“. Der Reichsplatz auf der Insel Lindau wurde dafür temporär umgestaltet, das heißt Parkplätze wurden gegen eine grüne Wiesenlandschaft mit Sitzgelegenheiten getauscht. Am Freitag, den 17.09.2021 wurde dort auch der PARKing Day veranstaltet. Neben den Sitzgelegenheiten gab es Essensstände, Informationen des Arbeitskreises Verkehr, der Lokalen Agenda 21, der DB Rad + App, sowie der Kreiswacht Aichach-Friedberg. Carsharing-Anbieter, genauso wie der Anbieter des Lastenradmietsystems waren vor Ort, um den Bürgern ihre Fragen zu beantworten. Der Tag wurde ganz im Sinne der nachhaltigen Mobilität gestaltet und sollte aufzeigen, wie öffentliche Plätze ohne Parkplätze Aufenthalts- und Lebensqualität schaffen. Dieser Rahmen wurde auch für die Prämierung der STADTRADELN Kampagne genutzt. Die Radfahrerinnen und Radfahrer mit den meisten Kilometern wurden von der Oberbürgermeisterin Frau Dr. Claudia Alfons ausgezeichnet und geehrt.          

Nicht nur der PARKing Day brachte viele Aktionen mit sich, sondern auch das Pendlerfrühstück am darauffolgenden Dienstag am Aeschacher Markt. Es gab Äpfel und Brezen für alle kostenlos, die umweltfreundliche mit dem Rad, zu Fuß oder dem ÖPNV unterwegs waren zur Belohnung. So sollen alle Bürgerinnen und Bürger motiviert werden, nachhaltige Verkehrsmittel zu nutzen.

Rückblick: Europäische Mobilitätswoche in Lindau 2020

Die Europäische Mobilitätswoche (EMW) ist eine Kampagne zur Förderung nachhaltiger Mobilität in Städten und Gemeinden. Das Motto 2020 lautete „Clever unterwegs – besser leben!“. Vom 14. bis 20. September 2020 nahm Lindau zum vierten Mal mit verschiedenen Aktionstagen an der EMW teil. Veranstaltet durch die Stadt Lindau, die GTL und die Lokale Agenda 21.

Der Gewinn des EMW-Preises in der Kategorie „Städte bis 50000 Einwohner“ von 2018 und dass sich Lindau seit Juli 2020 „fahrradfreundliche Stadt“ nennen darf, ist Motivation, die mit dem Klimafreundlichen Lindauer Mobilitätskonzept (KLiMo) beschlossenen Ziele weiterhin engagiert zu verfolgen.

Zudem machen zusätzliche Mobilitätsangebote wie der neue Reutiner Bahnhof mit dem „starken Knoten“ des Stadtbusses und die neue Stadtbusline 5 seit Ende des Jahres 2020 es den Lindauerinnen und Lindauern leicht, clever und umweltfreundlich unterwegs zu sein.

Es gab 7 verschiedene Aktionen in verschiedenen Stadteilen Lindaus, die in der Mobilitätswoche auf das Thema Mobilität aufmerksam machen sollten. Pressetermine, die die Aufmerksamkeit auf Lastenräder oder Verkehrsaufklärung lenken, haben ebenso stattgefunden wie der PARKing Day „Lebendige Plätze statt Parkplätze“. Es wurden Fahrradparcours für Kinder aufgestellt und zusammen einen autofreien Tag gefeiert. Alle Aktionen wurden von verschiedenen Akteuren begleitet und unterstützt.


Rückblick: Europäische Mobilitätswoche in Lindau 2019
Lindau, den 24.09.2019, Fr. Mahmoud

Eine ereignisreiche Woche liegt hinter den Aktiven der EMW: Stadt Lindau, GTL, Lokale Agenda 21 und den Mitorganisatoren. Als Titelträger des EMW-Awards 2018 waren wir besonders motiviert, wieder eine beispielhafte Mobilitätswoche auf die Beine zu stellen.
Jedes Jahr steht die EMW unter einem bestimmten Motto. In diesem Jahr war das Motto „Walk with us“ oder auch „Lauf mit uns“. Unter diesem Motto wurden mehrere Aktionstage durchgeführt.

Am Dienstag, den 17. September fand die 2. Lindauer Radl-Nacht statt, etwa 50 Fahrradfahrer haben sich an fünf verschiedenen Startpunkten im ganzen Stadtgebiet und in den benachbarten Gemeinden getroffen und sind in Form einer Sternfahrt gemeinsam zum Zeughaus geradelt, wo sie die Band „The Good, the Bad and the Ugly“ zu einem gemütlichen Abend empfing.

Am Freitag fand dann auf dem Reichsplatz der PARKing Day statt. Dieses Jahr war das Interesse der Bürger*innen unvergleichlich größer als 2018. Der Tag startete mit einem fairen Frühstück der Lokalen Agenda 21. Es gab ein Spielemobil für Kinder sowie ein Klima-Picknick mit Kaffee & Kuchen der Parents for Future, Suppe, Reispfanne und informative Gespräche. GTL und Lokale Agenda 21 warben mit Informationsmaterial und persönlicher Aufklärung für eine umweltverträglichere Verkehrspolitik in Lindau, u.a. auch für das 2020 anlaufende Förderprogramm für Lastenräder der GTL. Der Reichsplatz war den ganzen Tag über gut besucht, besonders viele kamen nach dem Ende der Demonstration „Fridays for Future“, die zahlreiche Menschen auf den Reichsplatz brachte.


Den Autofreien Tag vor dem Reutiner Rathaus nutze die GTL, um die Bürger*innen frühzeitig in das Projekt zur Umgestaltung der Köchlinstraße einzubinden. Vormittags stellten sich der Mobiltitätsplaner, Jaime Valdés, mit Unterstützung von Kay Koschka von der Stadtplanung der Stadt, den Fragen der Bürger*innen zur Neugestaltung des Areals vor dem Reutiner Rathaus und nahmen deren Vorschläge und Ideen entgegen sowie die Kritik am gegenwärtigen Verkehrsaufkommen durch die vielen „motorisierten Stauflüchtlinge“.

Interessierte Teilnehmern*innen konnten Feinstaubsensoren zum Messen der Schadstoffwerte zusammen bauen. Highlight war die „Kidical Mass“ durch den Stadtteil Reutin.

Ein herzliches Dankeschön an alle Mitorganisatoren*innen, die vielen Lindauer Bürger*innen und Gäste, die an den Aktionstagen teilgenommen haben! Sie alle haben einen großen Anteil am Erfolg der Europäischen Mobilitätswoche 2019.


Rückblick: Stadt Lindau gewinnt Mobilitätspreis der Europäischen Union 2018

Die Stadt Lindau förderte im Jahr 2018 durch zahlreiche Initiativen und Infrastrukturmaßnahmen den umweltfreundlichen und multimodalen Verkehr. Unter dem diesjährigen Motto „Mix and move!“ konnten die LindauerInnen durch Veranstaltungen und Kampagnen für mehr aktiver Mobilität, wie dem Zu-Fuß-Gehen, dem Radfahren und der Benutzung der Öffentlichen Verkehrsmittel motiviert werden. Dies belohnte die EU-Kommission am 21. März 2019 mit dem "European Mobility Week Award".

Eine unabhängige Fachjury aus VerkehrsexpertInnen wählte aus allen 2.800 teilnehmenden Städten Lindau als Siegerstadt in der Kategorie kleinere Kommunen bis 50.000 Einwohner. Lindau ist die erste Stadt Deutschlands diesen Preis gewinnen konnte.

Video Lindau: Auszeichnung “European Mobility Week Award 2018“

Rückblick: Lindau Finalist des EMW-Preises 2017


Lindau (B) – Mit der Stadt Lindau steht erstmals eine deutsche Kommune im Finale des Preises der Europäischen Mobilitätswoche. Lindau misst sich in der Kategorie für Gemeinden mit weniger als 50.000 Einwohnern mit Igoumenitsa in Griechenland Tivat in Montenegro. Diese Kategorie wurde das erste Mal in den EMW-Preis aufgenommen.

Lindau am Bodensee beeindruckte die Juroren zum einen durch ein vielfältiges Angebot von umgesetzten Maßnahmen und zum anderen durch die Umnutzung von Parkplätzen. Hierfür hatten sich die Stadt und AK Verkehr für die Europäische Mobilitätswoche (EMW) eine ganz besondere Aktion ausgedacht: Damit der "Paradiesplatz" seinem Namen noch mehr Ehre machen kann, wurden acht öffentliche Stellplätze unter dem Motto "Paradiesplatz: ein Paradies ohne Parkplätze" umgewidmet.

So konnten Bürgerinnen und Bürger sowie die anliegenden Geschäfte während der ganzen Woche die neu gewonnene Fläche bespielen. Geschäfte nutzten das Areal zu erweiterten Verkaufsflächen um und Bürgerinnen und Bürger gestalteten "grüne Oasen", die zum Verweilen einluden. Die Aktion auf dem Paradiesplatz zeigte anschaulich, dass das Potenzial der Parkflächen weit über das Abstellen von Fahrzeugen hinausgeht.

Video Lindau Nominierung 2017

4.4 Gemeinsam mit Rücksicht

Im Sommer 2021 hat die Stadt Lindau einen Malwettbewerb an den weiterführenden Schulen organisiert. Innerhalb des Kunstunterrichts sollte sich mit dem Thema Verkehrssicherheit in Lindau beschäftigt werden. Zeichnerisch wurden viele, tolle Bilder eingereicht, die die Konfliktsituationen im Verkehr, aber auch speziell in Lindau wieder spiegeln. Die Gewinnerinnen und Gewinner aus der 5. bis 9. Klasse wurden auf dem PARKing Day 2021 im September von der Oberbürgermeisterin Dr. Claudia Alfons ausgezeichnet und mit Preisen belohnt. 

Mit der Gemeinsam mit Rücksicht Aktion möchten wir den jeweiligen Verkehrsteilnehmern das "Miteinander" mitgeben und weisen unterschiedliche Möglichkeiten auf, die Perspektive des Anderen einzunehmen.
"Mehr Rücksicht schafft mehr Freude", so werden u.a. die Regeln der gemeinsamen Wege (z.B. Gemeinsamer Geh-und Radweg) oder auch von Schutzstreifen vs. Radfahrstreifen aufgezeigt und anschaulich auch auf Comiczeichnungen auf Schildern dargestellt.
 
Aufgrund des stark zunehmenden Radverkehrs, der durchaus zu begrüßen ist, nehmen auch die Nutzungskonflikte auf den gemeinsamen Wegen zu. Verständlicherweise es nicht möglich, für jede Fortbewegungsart eine eigene Wegetrasse anzulegen, sodass in vielen Fällen nur eine gemeinsame Nutzung der Wege durch Fußgänger, Radfahrer, Autofahrer usw. eingerichtet werden kann.

Neu: Schilder wurden an den Fahrradtrassen montiert

Zur Sensibilisierung für diese Nutzungskonflikte wurde versucht, die Probleme mittels Comiczeichnungen darzustellen, um sozusagen mit einem Augenzwinkern darauf aufmerksam zu machen und zum Nachdenken anzuregen, anstatt mit dem "erhobenen Zeigefinger" in Form von Ver- oder Geboten zu arbeiten. Die Hoffnung ist, dass die Nutzer auf diesen Wegen mehr Verständnis füreinander aufbringen, wenn sie sich in einer der klassischen Problemsituationen auf den Zeichnungen wiederfinden. Die Schilder sind an 30 unterschiedlichen Standorten vorgesehen und mit verschiedenen Motiven ausgestattet.

Informationsflyer

Ein entspanntes Miteinander im Verkehr setzt unter anderem Rücksicht und Wissen über die Verkehrsregeln voraus. Die Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen in Bayern e. V. hat einen passenden Flyer für ein besseres Miteinander im Verkehr herausgegeben. Er soll Radfahrer und Autofahrer anregen, hin und wieder die Perspektive zu wechseln. Der Flyer wird im Laufe des Jahres an alle verschiedenen Veranstaltungen verteilt.

Warnwesten

Der Radverkehr wird in Lindau häufig auf der Fahrbahn geführt. Hier werden Radfahrende von Auto- und Lkw-Fahrern zwar besser wahrgenommen, die gemeinsame Nutzung des Verkehrsraums stellt aber auch erhöhte Anforderungen an die gegenseitige Rücksichtnahme und Akzeptanz im Straßenverkehr. Dazu gehört insbesondere, dass Auto- und Lkw-Fahrer beim Überholen von Radfahrern einen ausreichenden Seitenabstand einhalten, da ein zu enges Überholen die Sicherheit von Radfahrenden gefährdet. Der in der Rechtsprechung geforderte Sicherheitsabstand von mindestens 1,50 m ist offenbar vielen völlig unbekannt. Dies wollen wir der Einsatz von Warnwesten ändern und Aufmerksamkeit gewinnen.
 
Mit der Aktion "Gemeinsam mit Rücksicht" erhofft sich Lindau eine Verbesserung des Miteinanders im Verkehr und die Erhöhung der Verkehrssicherheit.

Weitere Infos:

- Fahrradstadt Lindau

- Mobil in Lindau