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Fahrradstadt Lindau

Lindau ist eine Stadt der Radler, von leicht zu befahrenden und gut ausgebauten Radstrecken über kleine, kaum befahrene Straßen im Hinterland bis hin zu anspruchsvollem, hügeligem oder gar bergigem Höhenprofil - ist Lindau perfekter Ausgangspunkt für Radfahrer.
Radfahren liegt im Trend und wird immer beliebter, sei es auf dem täglichen Weg zur Arbeit oder zur Schule, in der Freizeit oder im Urlaub. So hat sich der Radverkehr in Lindau in den letzten Jahren sehr positiv entwickelt. Steigende Zahlen von Radfahrern im Alltag wie im Tourismus unterstreichen, dass die vorhandenen Angebote gern angenommen werden und die Nachfrage steigt.
Der Radverkehrsanteil ist mit 27% bereits überdurchschnittlich hoch. Im Zusammenhang mit dem "Klimafreundlichen Lindauer Mobilitätskonzept (KLiMo)" soll die Mobilität in Lindau in den kommenden Jahren weiterentwickelt werden zu mehr Verkehrsqualität, reduziertem CO2-Ausstoß und weniger Stau.
In der Stadtratssitzung vom 30.11.2017 wurde das städtische Ziel, den Radverkehrsanteil bis 2022 um fünf Prozentpunkte zu erhöhen, einstimmig beschlossen. Hierzu sind bereits etliche Maßnahmen umgesetzt worden, doch noch einige stehen aus.
Lindau hat sehr viel Potenzial und kann den Radverkehrsanteil steigern durch weniger Aufwand wie Beschilderung, Markierung, Marketing / Werbung.
In den nächsten Jahren gilt es, die Maßnahmen des KLiMo's umzusetzen.
Schwerpunkte werden:
- Erhöhung der Zahl der Fahrradabstellanlagen
- Durchgängige Radwegweisung auf den wichtigen Achsen / zu wichtigen Zielen im Alltags- und Freizeitverkehr
- Planung eines Fahrradparkhauses sowie Bau von ausreichend dimensionierten B+R-Anlagen
- Aufstellen von Fahrradboxen und Akku-Ladestationen, insbesondere für den touristischen und Pendler Radverkehr
- Mängelbeseitigung an vorhandenen Radverkehrsanlagen
- Sichere Radverkehrsführung an Hauptverkehrsstraßen
- Aufwertung des Bodenseeradwegs
- Erhöhung der Verkehrssicherheit für Radfahrer
- Räumung von Hauptradwegen im Winter bereits zu den morgendlichen Hauptverkehrszeiten
- Teilnahme am jährlichen STADTRADELN

1.1 Klimaschutz im Radverkehr

Mit dem Bundeswettbewerb Klimaschutz im Radverkehr fördert das Bundesumweltministerium im Rahmen der nationalen Klimaschutzinitiative modellhafte Projekte, welche die Radverkehrssituation in definierten Gebieten verbessern sollen. Die möglichen Investitionszuschüsse sollen dazu beitragen, die Fahrradmobilität attraktiver und sicherer zu machen sowie ggf. den Radverkehrsanteil zu steigern. Die Maßnahmen sollen die Umwelt und das Klima aktiv schützen und die Lebensqualität in diesen Gebieten erhöhen. Förderfähig sind z.B. Infrastrukturmaßnahmen für das Fahrradparken und Maßnahmen zur Ausgestaltung des Straßenraums zugunsten des fließenden Radverkehrs.

Aus dem Entwurf des Maßnahmenpakets des Klimafreundlichen Lindauer Mobilitätskonzeptes (KLiMo) werden im Rahmen des Bundeswettbewerbs zwei Projekte umgesetzt. Zum einen handelt es sich hier um die Einrichtung von KLiMo-Stationen (B+R-Anlagen an Bahnhöfen, Bushaltestellen und bedeutenden touristischen Orten) und zum anderen um die Aufwertung eines innerstädtischen Teils des Bodenseeradweges.

Die beiden Projekte wurden vom Bundesministerium und dem Projektträger Jülich gemeinsam positiv bewertet und werden mit entsprechenden Mitteln gefördert.


Titel: „NKI: Klimaschutz im Radverkehr Lindau – Errichtung von KLiMo-Stationen und Aufwertung Bodensee-Radweg in Lindau“

Förderkennzeichen: 03KBR0032

Laufzeit: 01.01.2017 – 30.09.2018


Die Vorstellung der durchgeführten Infrastruktur-Maßnahmen "Klimaschutz im Radverkehr" finden Sie hier.

1.1.1 KLiMo-Stationen:

THEMA:

Das Projekt von KLiMo-Stationen (Klimafreundliche Lindauer Mobilitätsstationen) bietet die Möglichkeit den Umweltverbund zu verstärken, diese ermöglichen die kombinierte Nutzung von Rad und ÖV (Multimodalität).

VORHABENBESCHREIBUNG:

Durch die Einrichtung von "Klimafreundlichen Lindauer Mobilitätsstationen" sog. KLiMo-Stationen sollen der Radverkehr als umweltfreundliche Mobilitätsform und gleichzeitig die öffentlichen Verkehrsmittel weiter gefördert werden. Der Begriff "Bike and Ride" beschreibt dieses Verknüpfungsprinzip in der Verkehrsplanung. Ziel ist die Steigerung der Attraktivität der Verkehrsmittel des Umweltverbunds (Fahrrad, Bus, Bahn) durch die Erweiterung des Einzugsgebietes von Bahnhöfen und Haltestellen.

KLiMo-Stationen dienen natürlich nicht nur den Pendlern, sondern in starkem Maße auch den Touristen. Auch deren autobasierten Zielverkehr gilt es zu minimieren. Dafür muss einerseits der ÖPNV möglichst attraktiv gestaltet werden und kann andererseits für die nicht voll ÖPNV-affinen Besucher ein kombiniertes Angebot über KLiMo-Stationen (B & R) geboten werden. Das gilt in besonderer Weise auch für Lindau, deren Altstadt unter starker Überlastung an Autoverkehr leidet, aus diesem Grund sucht die Stadt nach Optionen zur Entlastung.

Die Zielgruppen sind Pendler, Touristen und Lindauer Bürger, deren Wege im Umland beginnen und im Stadtgebiet Lindau enden (Zielverkehr) bzw. die ihre Wege im Stadtgebiet beginnen und außerhalb von Lindau enden (Quellverkehr). Konkret sollen folgende Pendler und Lindauer Bürger von dem neuen Angebot profitieren:

  • deren Reisedauer (Parkdauer) von 8 bis 12 Stunden beträgt,
  • die mit dem Rad fahrenden touristischen Tagesbesucher (Einzelfahrer, Familien, Klein- und Großgruppen), die Lindau im Verlauf Ihrer Radreise auf dem Bodenseeradweg besuchen
  • und Touristen, die von ihren außerhalb der Stadt liegenden Unterkünften einen Tagesausflug nach Lindau unternehmen.

Eine attraktive KLiMo-Station erfordert eine Ausstattung mit entsprechenden Service-Einrichtungen. Dazu gehören insbesondere - je nach Standort - Radabstellplätze mit Überdachung, Self-service-Stationen, E-Ladestationen und Fahrradboxen.

Es sind insgesamt 10 Standorte mit unterschiedlicher Ausstattung und Größe vorgesehen:



1.1.2 Aufwertung Bodenseeradweg:

THEMA:

Zur weiteren Verbesserung der vorhandenen Fuß- und Radwege im Bodenseeradweg hat die GTL im Jahr 2018 eine Planung mit Anpassungen der vorhandenen Infrastruktur erstellt. Das Projekt sieht vor, die Radfahrer von den Fußgängern zu trennen und durch eine verbesserte Radverkehrsführung für mehr Sicherheit zu sorgen.

VORHABENBESCHREIBUNG:

Der Bodensee-Radweg ist nicht nur eine touristische Haupt-Route, sondern auch als innerstädtische Hauptroute in West-Ost Richtung zwischen (Wasserburg)– Landesgrenze von großer Bedeutung für den "Bürgerverkehr".
Radverkehr benötigt eine eigene Infrastruktur.
Ziel sind zusammenhängende Netze aus Verbindungen und Routen. Ganz unterschiedliche Menschen nutzen das Fahrrad: Kinder und Jugendliche, ältere Menschen, Radler mit Kindersitz oder Anhänger. Auch die Zwecke sind unterschiedlich – die einen nutzen das Fahrrad im Alltag, andere in der Freizeit. Die unterschiedlichen Bedürfnisse sind bei der Ausgestaltung der Radverkehrsanlagen zu berücksichtigen.
Der Radverkehr wird unterschiedlich geführt (zum Beispiel über Radwege oder Fahrradstraßen).

Der zentrale Abschnitt zwischen Giebelbach und Europaplatz soll ausgebaut werden. Diese Strecke sollte eine bessere Radverkehrsführung sowie eine Trennung von Radfahrern und Fußgängern (hohe Frequentierung durch Spaziergänger und Radfahrer - Unfallgefahr/ Kollisionsgefahr) aufweisen. Zählungen, welche im August 2016 durchgeführt wurden, zeigen auf, dass dieser Abschnitt von mehr als 135.000 Menschen genutzt wird, davon 70% Radfahrer.
Die Verkehrssicherheit auf der vorhandenen Strecke sollte aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens und der geringen Höhe der vorhandenen Absturzsicherung verbessert werden. Auch im Hinblick auf die steigende Zahl von Pedelecs und E-bikes muss der Streckenabschnitt als problematisch eingestuft werden. Aus dem Bericht eines TÜV-Gutachtens vom Oktober 2015 geht hervor, dass Fußgänger entlang des Seeufers gehen sollten und die Fahrradfahrer mit ausreichendem Abstand zur Brüstungsmauer fahren sollten.

Die Umsetzung soll in zwei Abschnitten erfolgen:

1. Abschnitt I
(Giebelbach bis zur geplanten Lotzbeck-Unterführung).
In der Giebelbachstraße ist die Einrichtung einer Fahrradstraße geplant. Im Lotzbeckweg soll eine getrennte Führung markiert werden und wo nötig, ein zusätzlicher Radweg in stadtauswärtiger Richtung neu gebaut werden.

2. Abschnitt II
(Lotzbeck bis Europaplatz)
Hier soll das Aeschacher Ufer als eine Fahrradstraße angeordnet werden.
Im Bereich Schindlerwiese soll die vorhandene gemeinsame Führung um etwa 2 m verbreitert werden. Damit wäre dann ausreichend Platz, um Radfahrer und Fußgänger durch Markierung zu trennen. Zwischen der Kneippanlage und dem Minigolfplatz ist ein neuer Gehweg geplant. Der vorhandene Weg steht dann für Radler in beide Richtungen zur Verfügung.

1.2 Fahrrad-Abstellanlagen

Sicheres, komfortables Abstellen des Fahrrads ist eine Grundvoraussetzung für gut funktionierenden Radverkehr und damit die Basis für die dringend notwendige Mobilitätswende hin zu klimafreundlichem Verkehr.

1. Fest montierte Fahrradständer für den allgemeinen Bedarf befinden sich an folgenden öffentlichen Stellen:
• Am Marktplatz
• Vor der Fußgängerzonen

(Maximilianstr. ,Inselgraben, Brettermarkt, etc.)
• Am Bahnhof
• An der Stadtverwaltung- und Schulbücherei
• Vor Supermärkten

  • Weitere Abstellanlagen befinden sich verteilt im Altstadt Bereich auf der Insel z.B. Alter Schulplatz, Reichsplatz, etc.



Übersichtplan Fahrradständer Insel



2. Abschließbare Fahrradboxen (gegen Gebühr 2 € / 24 h)
• am Inselhalle Parkhaus

weitere Informationen zu den abschließbaren Fahrradboxen

3. Bike Hub

Durch zwei Fahrradgaragen konnten weitere Abstellplätze für Fahrräder geschaffen werden. Je Seecontainer finden 22 Fahrräder Platz. Die Fahrräder können überdacht und geschützt sicher abgestellt werden. Die Bike Hubs sind nicht an einen Ort gebunden und können flexibel und nach Bedarf umgestellt werden.



4. KLiMo-Stationen:

Die KLiMo Stationen bieten die Möglichkeit, den Umweltverbund zu verstärken und ermöglichen die kombinierte Nutzung von Rad und ÖPNV, diese Bike & Ride Stationen sind an folgenden Standorten zu finden:

  • Bahnhof Insel
  • Bahnhof Aeschach
  • Stadtbus Haltestelle Enzisweiler Post
  • Stadtbus Haltestelle Alwind
  • Stadtbus Haltestelle Unterreitnau
  • Stadtbus Haltestelle Oberreitnau Nord
  • Stadtbus Haltestelle Schönau
  • Stadtbus Haltestelle Oberhochsteg
  • Stadtbus Haltestelle Grenzsiedlung/ Zech
  • Lindenhofbad

1.3 AGFK Bayern

Lindau ist eine sehr kompakte Stadt mit optimalen Voraussetzungen für eine echte Fahrradstadt. Auf Wegstrecken bis 5 km sind Fahrradfahrer meist schneller unterwegs als Autofahrer. Vor allem sehr kurze Distanzen bis 2 km sind wie gemacht für das Fahrrad – hier ist eine Förderung des Radverkehrs ganz besonders sinnvoll. In Lindau kann fast jeder die Insel in max. 3 km erreichen.

Der Stadtrat setzte sich in seiner Sitzung am 17.07.2012 zum Ziel, eine "Fahrradfreundliche Kommune in Bayern" sowie Mitglied in der AGFK Bayern zu werden. Die Stadt Lindau wurde am 1. Juli 2016 in der AGFK aufgenommen.

Seit Januar 2021 ist Lindau nun auch als „Fahrradfreundliche Kommune“ ausgezeichnet. Um diesen Status zu erreichen gilt es bestimmte Ziele und Maßnahmen umzusetzen, die Lindau erfolgreich erreichen konnte.

Die "Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen in Bayern e.V. (AGFK Bayern)" ist ein Netzwerk bayerischer Kommunen, das 2012 von 38 Gründungsmitgliedern und maßgeblicher Unterstützung der Bayerischen Landesregierung ins Leben gerufen wurde. Leitidee des Vereins war und ist der Netzwerkgedanke und regelmäßiger Erfahrungsaustausch. Erfahrungen lokaler Projektarbeiten werden allen Mitgliedern zugänglich gemacht und ermöglichen Synergieeffekte, die alleine nur schwerlich erreichbar und umsetzbar wären. Politik und Verwaltung erhalten mit der koordinativen Geschäftsstelle der AGFK Bayern einen zentralen Ansprechpartner. Mittlerweile gehören bayernweit über 60 Landkreise, Städte und Gemeinden dem Netzwerk an. Und es werden immer mehr.

Die AGFK- Bayern will als Kernaufgabe eine umweltfreundliche Nahmobilität voranbringen. Als zentrales Element steht die Förderung des Radverkehrs durch Projekt- und Öffentlichkeitsarbeit, durch die Beratung und den Informationsaustausch unter den Mitgliedern sowie mit Dritten, z. B Verbänden im Vordergrund. Ein wichtiges Kriterium ist dabei die Erhöhung des Modal-Split-Anteils für den Rad- und Fußverkehr in den Kommunen. Der Verein hat zwar die Förderung des Radverkehrs als Hauptanliegen, gleichwohl wird der Radverkehr aber als ein Bestandteil der Nahmobilität gesehen, die es zu fördern gilt.

Weitere Informationen:
Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen in Bayern e. V.
Geschäftsstelle
c/o Stadt Erlangen
Schuhstraße 40
91052 Erlangen

Web: www.agfk-bayern.de
Tel. 09131/86 2419
E-Mail: info@agfk-bayern.de

1.4 Lastenrad Mietsystem

Nachdem sich die Stadt Lindau erfolgreich um das vom Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr ausgeschriebene Modellprojekt „Lastenrad mieten, Kommunen entlasten, Aufbau eine Lastenradmietsystems in Kommunen“ beworben hat, wurde innerhalb der letzten eineinhalb Jahre mit Hochdruck daran gearbeitet, ein Lastenrad Mietsystem für die Stadt Lindau aufzubauen.

Das Lastenrad Mietsystem stellt dabei einen Pull-Faktor dar, welcher neben dem Auto eine kostengünstigere und flexible Art der Mobilität gewährleistet, statt den Autoverkehr durch Push-Faktoren unattraktiver durch Preissignale oder Verbote zu gestallten. Der Verleih von E-Lastenrädern erlaubt es nämlich, dank seiner elektrischen Unterstützung, sein Ziel leicht und bequem zu erreichen, während man die Möglichkeit besitzt eine Menge an Gepäck mitzunehmen.

Das ca. 20kg schwere Lastenrad lässt sich dabei, exklusive Gewicht des Fahrers mit bis zu 70kg beladen und kann dank seines leistungsstarken E-Motors mühelos gefahren werden. Je nach Zuladung und Fahrweise hat ein Lastenrad dabei mit voller Akkuladung eine Reichweite von bis zu 90km. Dadurch können Lastenfahrräder den motorisierten Individualverkehr bei vielen täglichen Erledigungen ersetzen – sei es dem Abholen der Kinder, dem Transportieren von sperrigem Gepäck oder einem Großeinkauf. Da sie jedoch relativ kostspielig in der Anschaffung sind und geeignete Abstellflächen benötigen, müssen viele Haushalte und Einzelpersonen noch von einer eigenen Anschaffung absehen. Ein kommunales Leihsystem stellt dahingehend eine kostengünstigere Alternative dar, welche für jeden leicht zugänglich ist und durch die Trägerschaft der Kommune auf breite Akzeptanz stoßen kann.

Daher wurden im Rahmen des Modellprojektes acht Stationen mit jeweils 2 Lastenrädern pro Station aufgebaut welche sich auf folgende Standorte verteilen: Inselhalle, Stadttheater, Alfred-Nobel-Platz, Lindaupark, Münchhof, Mini Maxi, Aeschacher Markt und Kopernikusplatz.

Die Lastenräder sind dabei rund um die Uhr verfügbar und aufgrund des einstellbaren Lenkers und Sattels individuell auf den jeweiligen Nutzer anpassbar. Zusätzlich dazu wird das Lastenrad regelmäßig gewartet, sowie das Licht und der Reifendruck geprüft, wodurch man sich Werkstattbesuche sparen kann. Dazu kommt, dass man aufgrund der Größe des Lastenrads viel schneller einen kostenlosen Stellplatz im Vergleich zum Auto findet, keinen Parkschein ziehen oder lange einen Parkplatz suchen muss. Der Parksuchverkehr gestaltet sich also um einiges einfacher, als dies beim Auto der Fall ist.

Für die Umsetzung des Projekts hat die Stadt Lindau die Firma sigo GmbH als Partner etabliert, welcher das System betreibt, wartet und für den Nutzerservice zur Verfügung steht. Ausleihen lassen sich die Lastenräder über die Lastenrad-Bayern-App (Verlinkung) welche vom Unternehmen TeilRad GmbH entwickelt wurde und in allen Modellkommunen, Markt Cadolzburg, Stadt Freising, Gemeinde Lechbruck, Stadt Passau, Stadt Marktredwitz, Stadt Würzburg und Stadt Lindau, nutzbar ist.


1.5 Kommunales Förderprogramm "Ich entlaste Lindau"


Lastenfahrräder können den motorisierten Individualverkehr bei vielen täglichen Erledigungen ersetzen – sei es dem Abholen der Kinder, dem Transportieren von sperrigem Gepäck oder einem Großeinkauf. Sie sind dabei eine entlastende, kostengünstige und umweltfreundlichere Alternative zum Kfz. Das kommunale Förderprogramm "Ich entlaste Lindau" soll hierfür Anreize zur Anschaffung von Lastenfahrrädern für Lindauer/innen schaffen.

Für 2023 stehen keine Fördermittel zur Verfügung! Förderanträge dürfen nicht mehr  eingereicht werden.

Das Förderprogramm hilft Lindau, mehrere Ziele des Klimafreundlichen Lindauer Mobilitätskonzepts (KLiMo) zu erreichen.

Was wird gefördert?
Wer sich ein neues Lastenrad kaufen möchte, kann Fördermittel beantragen. Gefördert werden Lastenräder ohne und mit E-Unterstützung.

Wer kann eine Lastenradförderung beantragen?
› Bürgerinnen und Bürger mit Hauptwohnsitz in Lindau
› Betriebe, Unternehmen und Selbständige mit Sitz oder Niederlassung in Lindau

Die Förderung von Lastenrädern in der Stadt Lindau sieht eine vertragliche Vereinbarung zwischen der Stadt Lindau und dem Antragsteller als Zuwendungsempfänger vor.

1.6 Bodensee Fahrradstraße

Titel: „NKI: Bodensee Fahrradstraße“

Förderkennzeichen: 67KBR0110

Laufzeit: 01.04.2021 bis 31.03.2024

Thema:

Ausbau des Bodenseeradwegs mithilfe von Fahrradstraßen und getrennten Radwegen. Diese Optimierung der Ost-West Verbindung stellt eine der wichtigsten Radrouten für Alltagsradler wie auch Touristen in Lindau dar.

Vorhabenbeschreibung:

Im Rahmen des Klimafreundlichen Lindauer Mobilitätskonzeptes (KLiMo) soll die Aufwertung des Bodenseeradweges stattfinden. Der Abschnitt am Giebelbach wurde schon 2018 umgestaltet, sodass in Zukunft eine durchgängige Radverbindung entstehen soll. Die geplante Radverkehrsinfrastruktur orientiert sich an Neu- und Umbaumaßnahmen.

Durch diese Maßnahmen wird der konsequente Vorrang für Radfahrer auf einer der wichtigsten innerstädtischen Straßen gefördert. Auch die touristische Route des Bodenseeradwegs überschneidet sich auf den neu geplanten Abschnitten. Außerdem wird durch die Fahrradstraßen und Radwege die Verkehrssicherheit auf diesen Strecken verbessert. Im Hinblick auf die steigende Zahl von Pedelecs und E-bikes muss der fließende Radverkehr entlang dieser Premium-Route mit hohem Verkehrsaufkommen optimiert werden.

Um Aufmerksamkeit für das Verkehrsmittel Fahrrad zu erzeugen, muss die Radinfrastruktur allen Verkehrsteilnehmern auffallen, unabhängig davon mit welchem Verkehrsmittel sie unterwegs sind. Deshalb wird darauf geachtet die geplanten Fahrradstraßen einheitlich und auffällig zu gestalten. Die geplanten Fahrradstraßen werden mit ununterbrochener Breitstrichmarkierung an beiden Seiten, Fahrradpiktogrammen mit Richtungspfeil, sowie passenden Verkehrszeichen aus jeder einmündenden Straße versehen.

Das Projekt wird gefördert und wird in den Jahren 2021 bis 2024 schrittweise umgesetzt.

Insgesamt sollen vier Abschnitte neugestaltet werden:

    1. Zwischen Alwind (Bushaltestelle) und Badstraße wird eine Fahrradstraße entstehen. Der Bau ist für die Jahre 2022/2023 geplant.   

2. Zwischen Europaplatz und Unterführung der Bregenzerstraße wird eine Fahrradstraße entstehen. Der Bau ist für die Jahre 2022/23 geplant.


3. Zwischen Bahlsen-Brücke und BÜ Eichwald wird eine Fahrradstraße entstehen. Der Bau ist für die Jahre 2023/24 geplant.

4. Zwischen BÜ Eichwald und Leiblach-Grenze wird ein getrennter Geh- und Radweg entstehen. Der Bau ist für die Jahre 2023/24 geplant.

1.7 Bike + Ride - Offensive

Die Stadt Lindau hat zusammen mit der Deutschen Bahn (DB) Fahrradabstellmöglichkeiten am Bahnhof Lindau-Reutin geschaffen. Es wurden 168 Plätze in Doppelstockanlagen geschaffen. Das bedeutet in Zukunft können Fahrräder auf zwei Ebenen sicher und geschützt am Bahnhof Lindau-Reutin abgestellt werden. Durch ausziehbare und absenkbare wannenförmige Einstellschienen können auch in der oberen Ebene Fahrräder geparkt werden.

Dieses Angebot soll vor allem Pendlern die Möglichkeit bieten stressfrei und kostengünstig mit dem Fahrrad zum Bahnhof zu fahren um zur Arbeit zu kommen.

Denn Lindau hat sich zum Ziel gesetzt den Umweltverbund zu stärken und durch eine umwelt- und klimaschonende Mobilität einen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele zu leisten. Der Bahnhof Lindau-Reutin bietet die Möglichkeit das klimaschonende Zusammenspiel der Verkehrsmittel Fahrrad und Zug zu kombinieren. Schon mit Blick in die Zukunft wurden ausreichend Abstellplätze geschaffen, da der Bahnhof Lindau-Reutin in den nächsten Jahren, dank seiner zentralen Lage an Bedeutung gewinnen wird.

Das langfristige Ziel ist es den Radverkehrsanteil in Lindau weiterhin zu erhöhen. Mit bereits 27 Prozent ist dieser überdurchschnittlich hoch und stellt somit beste Voraussetzungen dar, weiter daran zu arbeiten.

Gefördert wurden diese Fahrradabstellanlagen anlässlich der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums. Durch die B + R – Offensive wollen Bundesumweltministerium (BMU) und DB in kurzer Zeit möglichst viele Fahrradabstellanlagen an Bahnhöfen errichten. Das BMU unterstützt die Kommunen durch Förderung der B + R – Offensive.

1.8 Fahrrad App – DB Rad+

Seit Mitte September 2021 gibt es in Lindau die DB Rad+ App. Damit unterstützt die Stadt Lindau in Kooperation mit der Deutschen Bahn (DB) das nachhaltige Zusammenspiel von Fahrrad- und Bahnfahrten. Im gleichen Zug werden auch die lokalen Einzelhändler und Gastronomen an dem Projekt beteiligt.  Denn die gefahrenen Kilometer können in Form von Prämien und Rabatten bei lokalen Partnern im Lindauer Stadtgebiet eingelöst werden. Nicht nur Fahrten zum Bahnhof werden gezählt, auch Alltagsfahrten innerhalb des Aktionsgebietes (Stadtgebiet Lindau, Nonnenhorn, Wasserburg und Bodolz) werden in der App mitaufgenommen. Durch das aktive GPS-Signal werden, die gefahren Kilometer auf dem Guthabenkonto verbucht und können dann individuell eingelöst werden. Schon ab 10 km können kleine Prämien eingelöst werden. Beispielsweise können neben Lindau Tassen, Rabatte für Frühstück oder Bäcker, sowie einen Fahrradservice „erradelt“ werden.

Die App DB Rad+ organisiert zusätzlich Events, um die Radler in Lindau zu belohnen. Sind die Lindauer beispielsweise 5.000 km zusammen gefahren wird ein Fahrrad Waschtag durch den Organisator veranstaltet. In Lindau wurde dieses Ziel nach 2 ½ Monaten erreicht und alle Lindauer wurden eingeladen auf dem Therese-Bayer-Platz diesen Meilenstein mitzufeiern. Für 15.000 geradelte Kilometer wird es einen kostenlosen Fahrrad-Check-Up geben.

Ziel der App ist es die Bürgerinnen und Bürger zu motivieren mit dem Fahrrad zu fahren und sie gleichzeitig dafür zu belohnen. Im Sinne der Verkehrswende, sowie der ersten und letzten Meile steht das Projekt im Zeichen der Umwelt und soll die Fahrradfahrten in Lindauer weiterhin steigern. Auch die lokalen Partner profitieren von den Angeboten, denn die App bringt auch neue Kundinnen und Kunden in die Ladengeschäfte.

Die App wird gefördert durch das Bayrische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr. Die App ist konstenlos und sowohl mit iOS- als auch Android-Betriebssystemen nutzbar, es werden keine personenbezogenen Daten erhoben und kann ohne Registrierung genutzt werden.

Weiterer Infos unter folgendem Link:

https://radplus.bahnhof.de/

1.9 Radzählungen

Bereits seit Herbst 2018 hat die Stadt Lindau die erste Dauerzählstation am Lotzbeckweg installiert, weitere vier Standorte wurden in Sommer 2022 installiert um die Radverkehrsentwicklung entlang die Ausbaustrecken: Schachener Straße, Bregenzer Straße, Eichwaldstraße und Frauenhoferstraße zu kontrollieren.

Die Erfassung erfolgt über einen längeren Zeitraum und ermöglicht dadurch präzise Erkenntnisse darüber, wie viele Radfahrende in welcher Richtung unterwegs sind. Damit liefern diese Zählstationen eine wichtige Datenbasis für die Kontrolle vor und nach der Ausbau der Abschnitte. Die Daten dienen nicht nur dazu, infrastrukturelle Investitionen zu begründen, sondern unter anderem, um ein genaueres Abbild des täglichen Radverkehrsgeschehens zu erhalten, saisonale Schwankungen zu erfassen und Trends zu erkennen.

Die Stadt Lindau verfügt jetzt auch  über ein öffentliches Dashboard, über das alle interessierte Bürger und Bürgerinnen tagesaktuell die Entwicklung der Zähldaten und weitere Informationen ersehen können. 

Das Dashboard findet man unter folgendem Link: https://data.eco-counter.com/ParcPublic/?id=5795#

1.10 Mikromobilitätsstationen

Nachdem die Stadt Lindau 2021 im Rahmen einer dreimonatigen Pilotphase 200 E-Scooter im gesamten Stadtgebiet testen durfte, entschied sich die Stadt im August 2022, Mikromobilitätsangebote im stationsbasiertem System anzubieten. Im Gegensatz zum „free-floating“ System lassen sich dabei die Mikromobilitätsangebote nicht willkürlich, sondern ausschließlich an insgesamt 47 Stationen innerhalb Lindaus ausleihen und wieder abstellen. Zudem wird es Park- und Verbotszonen auf der Insel und im Uferbereich geben. Die E-Scooter und Pedelecs dürfen nur auf Straßen und Radwegen fahren, in Fußgängerzonen ist das Fahren mit den gar nicht erlaubt. Dies sorgt für sowohl für ein geordnetes Stadtbild, als auch für eine höhere Verkehrssicherheit, auch im Vergleich zum „free-floating“ System.

Mit Mikromobilitätsangeboten sind dabei Kleinst- und Leichtfahrzeuge gemeint, welche hauptsächlich für die individuelle Mobilität ausgerichtet sind. Zu diesen zählen unter anderem E-Scooter, Pedelcs, Lastenräder, E-Scooter auch Skateboards oder Monowheels. Mikromobilitätsangebote gibt es inzwischen in vielen, oft auch kleineren Städten. Sie ergänzen bestehende klassische öffentliche Verkehrsträger und fördern gleichzeitig ein multimodales Verkehrsverhalten.

Mit dieser Art der Fortbewegung lassen sich vor allem Wege innerhalb der Stadt noch einfacher zurücklegen, ohne dabei auf ein Auto angewiesen zu sein. Vor allem in Verbindung mit dem ÖPNV und dem Fernverkehr werden Mikromobilitätsangebote somit zum wichtigen Verkehrsbaustein zur Bewältigung der „letzten Meile“, sowohl für den Durchgangs als auch Zielverkehr innerhalb Lindaus.

Für den Verleih wurde im Rahmen eines Auswahlverfahrens das Unternehmen Tier Mobility GmbH ausgewählt. Dieses ist sowohl für die Bereitstellung, den Vertrieb als auch die Wartung der Fahrzeuge zuständig.

Ausleihen lassen sich die E-Scooter und Pedelecs über die TIER-App, dort gibt es auch weitere Informationen zur Bedienung, Regeln und Stationen.